Foto © D. Pevestorf

Das Wetter macht dem April alle Ehre. Mal scheint die Sonne, dann öffnet der Himmel seine Schleusen. Es weht ein steifer Wind und aufspritzende Gischt setzt immer wieder mal das ganze Vorschiff unter Wasser. Eine solche Welle hatte keiner der Elbe zugetraut. So waren wir froh, den Hafen Lenzen zu erreichen. Doch der stürmische Seitenwind machte die Anlegemanöver zur echten Herausforderung. Als wir es mit vereinten Kräften endlich geschafft hatten, tat allen der obligatorische Festmacherschluck „Auf die Gesundheit“ besonders gut. Wir waren den Freunden vom Motoryachtklub nicht nur für die landseitige Hilfe beim Festmachen dankbar, sondern auch für das schwimmende Clubhaus, das sie extra für uns geputzt und geheizt hatten, so dass wir uns dort einen gemütlichen Abend bei Schmalzbrot und Bier machen konnten.

Am nächsten Morgen zeigt sich die Elbe freundlicher. Der Wind hat nachgelassen und die Sonne hebt immer mal Uferzonen ins Licht, damit wir deren Reiz nicht übersehen. Hier, wo der Strom viele Jahre auch Grenzfluss war, stehen noch bis ans Ufer reichende Auwälder. Sie gehören heute zum geschützten Biosphärenreservat „Flusslandschaft Elbe“ und lassen ahnen, wie die Urlandschaft in den Überflutungsgebieten mit Sümpfen, Mooren und dichtem Weichholzbewuchs ausgesehen haben mag. Am Vortag hatten wir uns auf der Burg Lenzen über die Geschichte der Region informiert, auch über ihren einstigen Bewuchs, bevor Besiedlung und Eindeichung, intensive Landwirtschaft und Flussvertiefung diese Landschaft veränderten. Und wir erfuhren, wie z.B. durch Deichrückbau und Auwaldaufforstung dem Fluss wieder mehr Raum in die Breite gegeben werden soll.

TMS-Törn
Auf den Spuren der Hanse 2/11
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