Der Finowkanal von Liebenwalde bis Liepe

Seit 400 Jahren ein Meisterwerk der Wasserbaukunst

Ab Frühjahr 2015 ist der Finowkanal zwischen Liebenwalde und Liepe auf der gesamten Länge von 42 km wieder durchgängig schiffbar. Möglich wurde dies durch umfangreiche Baumaßnahmen am 10 km langen westlichen Abschnitt, dem Langen Trödel. Dieser war 1924 durch Zuschütten der Schleuse in Zerpenschleuse vom Finowkanal getrennt worden. Diese Schleuse wurde nun wieder neu errichtet, außerdem zwei Klappbrücken und eine Hubbrücke. Auch umfangreiche Maßnahmen zur Gewässersanierung waren Bestandteil der Maßnahmen.
Mit der Fertigstellung der Bauwerke am Langen Trödel bietet eine Fahrt auf der ältesten noch schiffbaren künstlichen Wasserstraße Deutschlands ein besonderes Erlebnis zwischen Natur und Industriekultur. Der Finowkanal nämlich, der Havel und Oder verbindet, war um 1850 eine der wichtigsten Binnenwasserstraßen Preußens, an der zahlreiche Industriebauten errichtet wurden. So nannte man den Abschnitt zwischen Eberswalde und Schöpfurt auch das „märkische Wuppertal“. Davon zeugen heute noch ein Messingwerk, der sogenannte Kupferhammer, eine Eisenspalterei und die Papierfabrik Wolfswinkel aus jener Zeit, in der pro Jahr mehr als 14.000 Kähne und 53.000 Floßhölzer die Schleuse Eberswalde durchquerten. Die Kähne und Schiffe wurden damals gesegelt, gestakt oder „getreidelt“; daher stammt auch die Bezeichnung „Langer Trödel“. 1856 fuhr das erste Dampfschiff auf dem Kanal, was die Schifffahrt in den kommenden Jahrzehnten radikal veränderte.
Heute sind auf dem Finowkanal sowohl Freizeitkapitäne mit Motor- und Charterbooten als auch Wasserwanderer unterwegs, um die vielseitige Mischung aus Natur und Kultur zu erleben. In harmonischer Landschaft sind ebenso handbetriebene Schleusen wie das Schiffshebewerk in Niederfinow und die vielen historischen Orte der Industriekultur. Wanderungen und Fahrradtouren, zum Beispiel zum Kloster Chorin oder in die Schorfheide, hinterlassen unvergessliche Eindrücke und Erlebnisse. Gasthäuser mit regionaler Küche halten ein reichhaltiges Angebot von Speisen und Getränken bereit. Im ehemaligen Stadtgefängnis in Liebenwalde wurde ein Museum errichtet, und die denkmalge recht sanierten Schleusen sind Meisterwerke der Wasserbaukunst.

Klappbrücke Niederfinow

Der Finowkanal ist seit 2011 auch wieder direkt mit dem Werbellinsee, der „Perle der Schorfheide“ verbunden. In unmittelbarer Nähe der Schleuse Ruhlsdorf zweigt der neue Werbellinkanal von Finowkanal Richtung Marienwerder ab und öffnet das Tor zum Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.

weitere Informationen

Kommunale Arbeitsgemeinschaft (KAG) Region Finowkanal
Am Alten Walzwerk 1, 16227 Eberswalde,
Tel. 03334 / 38 49 13, Fax 03334 / 38 49 22,
KAGRegionFinowkanal@telta.de, www.finowkanal.info

Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg WInTO GmbH Neuendorfstraße 18a, 16761 Hennigsdorf
Tel. 03302 / 55 92 00,
www.win-brandenburg.de

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